Anfang Juli fand die Digital Health Challenge 2019 unter dem Thema “Smart Data in Health” in Erlangen statt. Rückblick auf ein spannendes Event, das etablierte Spieler und kreative Radikale zusammenbringt.

Startups wollen so groß wie Konzerne sein (oder werden es – mit allen Folgen für Strukturen), Konzerne wollen wie Startups agieren. Verwirrung? Widersprüchliche Ziele? Nicht ganz. Selbstverständlich richtig: Community, Startups und Konzerne haben gänzlich unterschiedliche Perspektiven und Herangehensweisen. Gerade dies kann jedoch eine große Chance sein. Genau die haben auch die Veranstalter, Teilnehmenden und Sponsoren der Digital Health Challenge erkannt: richtig zusammen gebracht können sich Querköpfe und etablierte Spieler bestens befruchten.

Doch eins nach dem anderen: die Veranstaltung war ein Hackathon. In diesem Format entwickeln Teams mit, wenn möglich, interdisziplinärer/diverser Zusammensetzung innerhalb einer recht kurzen, vorgegeben Zeit prototypische Lösungen für eine Herausforderung in einem vordefinierten Bereich. Häufig werden diese von Sponsoren in Form sogenannter Challenges eingebracht – so auch hier: vier Challenges, von geschickten Lösungen für die Unterstützung von Demenzkranken zu Hause über kreative Lösungen auf Basis von Datenanalysen für Patienten mit Multipler Sklerose, von der Vor-Analyse von Daten im Auftrag der Patienten im Vorfeld des Abschlusses von Versicherungen zur Vermittlung von Patienten und Studien zur Krebstherapie.

Die Steller dieser Aufgaben haben häufig als Ziele neue Lösungen für bestimmte Problemfelder zu entwickeln, mit potentiellen Mitarbeitenden in Kontakt zu kommen und einen positiven Eindruck zu hinterlassen.

Moderator und Vorstand der Health Hacker Christian Schulz erläutert das vorgeschlagene Vorgehen für die Ideenfindung.

Die Teilnehmenden sind häufig von Studenten bis hin zu erfahrenen Entwicklern, die sich kreativen Herausforderungen stellen wollen. Ein bunt zusammengewürfelter Haufen. Gleichzeitig arbeiten sie intensiv und in der Regel erstaunlich strukturiert an den Themen. Die Professionalität wird häufig durch erfahrene Personen vor Ort gestützt – in diesem Fall fest eingeplant in Form von Mentoren, die die Veranstalter für unterschiedlichste Themen fest eingeplant hatten. So engagierten sich hier neben sehr engagierten Mitarbeitenden der Unternehmen auch unabhängige Einzelpersonen – alle ehrenamtlich – als Mentoren. Dabei waren Fachexperten ebenso wie Betroffene (etwa eine junge Onkologie-Patientin). fingolex-Anwalt Baltasar Cevc stand als Fachmann für Datenschutzfragen den Teams zur Seite.

Das Format ist auch für uns Anwälte stark inspirierend, wir kommen mit neuen Themen und spannenden Personen in Kontakt – allgemein sollten wir als Fach uns weiter öffnen. Wir können an fachfremden Hackathons gleichermaßen teilnehmen wie an Veranstaltungen zu Legal Tech. Immer wieder interessant ist es auch, mehr über die Bedürfnisse der potentiellen Kunden zu erfahren.


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